Nachdem im Laufe des 17. Jahrhunderts der Ausschank von Bier gestattet wurde, übernahmen die Wärter neben den Grenzsicherungs-, Zoll- und vor allem holz- und forstwirtschaftlichen Aufgaben
zusätzlich Gastwirtstätigkeiten. Mit der Zeit wurden neben dem Turm weitere Gebäude errichtet, so dass sich die Döhrener Landwehr zu einer größeren Anlage entwickelte. In dem 1720 vom
Stadtsyndikus Christian Ulrich Grupen erstellten "Corpus Bonorum Civitatis" - einem Verzeichnis des städtischen Besitzes an Grundstücken und Gebäuden sowie den Rechten und Pflichten der Stadt -
ist der Döhrener Turm wie folgt beschrieben:
"Unten ist ein kleiner Keller, von welchem eine steinerne Wendeltreppe oben hinauf geht. In der Mitte ist eine Kammer, aus welcher man in eine enge Stube kommt, worin ein Kachelofen steht.
Hierüber ist noch eine Kammer, die die Holzwärter zur Vorratskammer gebrauchen. Zum Grundstück gehören ein Wohnhaus, ein Pferdestall, ein Backhaus, ein Wagenschauer, ein Garten und der Hof.
Zwischen Turm und Wohnhaus ist ein kleiner Platz mit einer steinernen Vormauer. Das Haus enthält eine kleine Wohnstube an der Straßenseite und eine Küche, linksseitig ist der Kuhstall und darüber
eine niedrige Futterkammer. Oben im Haus ist straßenwärts ein Gang, von selbigem zur Rechten eine Schlafkammer, zur Linken ein mit Dielen überschoßener Ort, wo das Gesinde schläft, oben im Haus
ein Boden. Ferner gehörten damals noch ein kleiner eingezäunter Garten und der Hof zum Anwesen."
Um 1745 wurde die Hildesheimer Chaussee angelegt, die schnurrgerade vom Aegidientor zum Döhrener Turm verläuft. Bis dahin führte der Weg von Hannover in Richtung Süden durch das Aegidientor, in
Richtung der heutigen Marienstraße, durch die Hölty- und Meterstraße in die Alte Döhrener Straße und am Friedhof vorbei. Das Wohnhaus wurde um 1800 durch ein neues, in seiner Lage zum Turm ein
wenig verändertes, ersetzt.
Am 24. September 1837 starb der letzte Turmwächter und Forstaufseher Diedrich
Hotopf. Die Stelle des Turmwärters wurde anschließend nicht mehr besetzt. Damit verlor der Turm seine Funktion als Station der Straßen-, Wald- und Holzüberwachung.